Übungssache – eine Session, eine Frau, wieviele Motive?

Wie letztens schon geschrieben: Der Herbst bringt etwas mehr Ruhe mit sich. Und Farben. Und es ergab sich an einem Brandenburger Feiertag die Chance, mit einem mir bis dahin unbekanntem Modell konzentriert im Studio zu fotografieren. Ehrlich gesagt war es mir als Übung gedacht und wir hatten keinen festen Plan. Lediglich ein paar grobe Ideen waren zuvor ausgetauscht. Ich empfinde es als angenehme Art der Zusammenarbeit, wenn im Wechselspiel die eine oder andere Idee sich aus der Situation, dem Vorhandensein von Materialen und Kleidung ergibt. Mit Frauen bzw. Modellen, die wie aufgezogen eine Pose nach der anderen anbieten und ich lediglich fortwährend den Auslöser drücken muss, kann ich so gar nichts anfangen.

Von daher war diese Zusammenkunft hier spannend. Wir kannten uns nicht. Der Kontakt kam über Social Media zustande. Darauf muss man sich als Modell, und meinerseits ebenso, auch erst mal einlassen können. Eine gesunde Menschenkenntnis ist Voraussetzung und der Optimismus, an das Gute zu glauben.

Long story short: Es ging gut – wir trafen uns gegen Mittag und verabschiedeten uns spätabends. Und hatten in der Zwischenzeit viele Ideen, viele Motive, viel Spaß. Im kleinen Rückblick ist interessant zu sehen, welch unterschiedliche Varianten hier durch zwei Amateure entstehen können. Was hatten wir zur Verfügung? Da war Herbstlaub, welches ich tags zuvor bei uns vorm Haus aufgelesen und getrocknet hatte. Beim Pilze sammeln in der letzten Woche gingen drei große Sonnenblumen mit in den Korb und standen noch ganz gut da. Komplett trocken hingegen waren ein kleiner Strauß dunkelrote Rosen. Eine Staffelei und ein Spiegel standen uns auch zur Seite. Dazu natürlich ein 'bisschen' Lichttechnik und drei Kameras. Eine davon nicht digital. Bei deren Gebrauch zeigte sich sehr deutlich, wie wenig ich eben nicht in Übung war. Da waren gleich mal sieben von zehn Aufnahmen des Rollfilms für den Müll: Falsche Belichtungszeit eingestellt, Blitz nicht sauber synchronisert und und und. Da brauche ich den Film nicht mal entwickeln, um zu wissen, dass das in die Hose ging. Aber egal, denn die Session war ja als Übungssache gedacht.

AUTUMN LIGHTS
AUTUMN LIGHTS

Eines der ersten Motive. Pur, ohne viel Zauber beim Aufnehmen oder bei der Nachbearbeitung. Bemerkenswert ist, dass Roxy aus der Fülle der mitgebrachten Lippenstifte den zu den Blättern farblich passenden auswählte.


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