Kann man Häuser sehen? Nimmt man Wohnungen mit dem Auge wahr? Gibt es eine Gattung Architekturfotografie?

Wir würden alle Fragen mit einem ganz klaren JA beantworten. Und wo recherchiert man heute zuerst Leistungen und holt sich Angebote ein? Wir meinen, dass man das im Internet macht.

Architekten scheinen das ganz anders zu sehen. Wirklich ganz anders. Sicher, die Architektenkammern von Bund und Ländern sind im Internet vertreten. Dort kann man auch Architekten suchen. Ernüchternd sind jedoch die Ergebnisse. Von 112 Berliner Architekten (PLZ 10115) haben über 50 Prozent keine Website! Die, die eine haben, müssten in der überwiegenden Zahl der Fälle diese am besten wieder abschalten. Sie sind veraltet oder in einem Design und einer Funktionalität aus den 90ern des letzten Jahrhunderts. Übrig bleiben bestenfalls nur zehn gleichzeitig zeitgemäße und brauchbare Webpräsenzen. Lediglich drei haben ein tatsächlich modernes Design, sind funktional top und insbesondere aussagekräftig. Eine davon ist www.pottarchitects.com. Kein Wunder, wie wir feststellen, denn der Namensgeber und Inhaber ist einer der drei Gründer der C|O Galerie in Berlin. Und die wissen mit Sicherheit welche Wirkungen Bilder und das Internet haben.

Aber auch bei den Guten gibts einen Wermutstropfen. Sie sind zu 99 Prozent in Großaufträgen unterwegs. Hausbau im kleinen Stil kommt da nicht vor. Aber genau das suchen wir.

Unsere große Frage: Wie finden willige private Bauherren und ein begnadeter Architekt zusammen, um ein kostengünstiges Haus zu bauen? So ganz ohne Internet?

Die Brandenburger Architektenkammer ist übrigens sehr konsequent – wenn auch vermutlich eher ungewollt – denn sie zeigt all ihre Architekten gleich ganz ohne Website an. Wir finden das auch viel spannender, wenn man rund 1.200 dort eingetragene Architekten googlen muss! Danach ist vielleicht auch für den letzten Bauherrn zumindest das Internet kein Neuland mehr.